Exponat des Monats

Exponat des Monats

An dieser Stelle bieten wir Ihnen unser „Exponat des Monats“ sowie die bisher gezeigten Exponate des Monats.
Klicken Sie auf eine der mit einem Plus-Zeichen gekennzeichneten Zeilen unten, wenn Sie sich für ein bestimmtes Stück aus unserer umfangreichen Sammlung interessieren.

Schönschrift kann nur mit Füllfederhalter („Füller“) und Tinte erlernt werden, hieß es früher. In den ersten beiden Schuljahren schrieben die Kinder auf der Schiefertafel, in der 3. Klasse dann durften sie mit dem Füllfederhalter schreiben.

Der Kolben-Füllfederhalter wird aus dem Tintenfass befüllt: Zuerst wird alle Luft aus dem Vorratsbehälter gedrückt wird, dann wird durch gegenläufige Drehung aus dem Tintenfass die Tinte angesogen.

Übrigens ist das eine Weiterentwicklung des einfachen Federhalters, bei dessen Benutzung fortwährend ins Tintenfass eingetunkt werden musste. Und der Federhalter ist eine Weiterentwicklung der einfachen Feder,  bevorzugt des Gänsekiels …

Das Tintenfass bleibt normalerweise zu Hause. Wenn aber der Füller während der Unterrichtszeit mal leergeschrieben war, was durchaus vorkam, so konnte vorne am Lehrertisch nachgefüllt werden.

Füller mit Tintenpatronen kamen erst Ende der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts auf.

Unsere Bilder zeigen einen Kolbenfüller und ein Tintensortiment auf dem Lehrertisch unseres historischen Klassenzimmers sowie Federhalter.

Kolbenfüllfederhalter

 

Links Federhalter, in der Mitte Tinte, rechts in Gänsekiel

 

Fotos: OSM

In solchen Aluminiumbehältern wurden Butterbrote für die Pause aufbewahrt. Unser Exemplar liegt auf einer alten Schulbank im historischen Klassenraum.
Besuchen Sie uns doch auch einmal.

… was hat ein solches Gerät mit Schule zu tun?

Noch 1917 wird in einer „Schul- und Lehrordnung“ festgelegt, dass neben Waschschüssel nebst Handtuch ein Klassen- oder Schulzimmer zwingend einen Spucknapf zu enthalten habe. Der musste aus haltbarem Material, etwa (emailliertem) Metall oder Keramik gefertigt sein und wurde mit Sand, Sägemehl und Wasser gefüllt.
Wenn Kinder, die möglicherweise an Schwindsucht (Tuberkulose), einer schweren und hoch ansteckenden Lungenkrankheit erkrankt waren, husten mussten, so sollte so der beim Husten anfallende Auswurf aufgefangen werden; dies diente der Vorbeugung und war Bestandteil dessen, was wir heute „Hygienekonzept“ nennen.

Unsere Bilder zeigen Vorkehrungen zur Hygiene von vor etwa 100 Jahren und aus unserer Zeit, Spucknapf und FFP2- und medizinische Masken.

In vielen Klassen- oder Schulräumen befand sich ein Kanonenofen, damit es winters nicht gar zu kalt wurde.
Besonders nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die Kinder ein Stück Brikett, mindestens aber einen Holzscheit mit zur Schule bringen – die Gemeinde als Schulträgerin hätte sonst nicht heizen können.

Kanonenofen aus einer Schule. Die Gewichte oben gehören zu einem anderen Exponat. (Foto: OSM)

Wie es dabei auch zugehen konnte konnte, zeigt eine Karikatur aus der Zeitung des Abiturjahrgangs 1911, Königliches Reformrealgymnasium mit Realschule, Lotter Str. 6 (später EMA):

Quelle: https://www.ema-os.de/abiturjahrgang-1911/

Früher mussten Kinder häufig den Weg zur Schule barfuß oder in Holzschuhen zurücklegen. Denn Holz war ein Werkstoff, der erschwinglich war – Leder war vielen Familien zu teuer.

Ein Lehrer an der damaligen Volksschule Brackwede hat 1946 eine „Eigenfibel“ erstellt – eine Fibel also, die er buchstäblich von eigener Hand in ein Schulheft geschrieben hat. Hut ab vor diesem pädagogischen Einsatz!
Wir zeigen einige Seiten aus diesem bemerkenswerten Werk. Es ist aus der Not geboren, denn nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur und der Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 8. Mai 1945 übernahmen die Alliierten die Regierungsgewalt, im Nordwesten britisches Militär. Nationalsozialistisches Unterrichtsmaterial durfte nicht mehr verwendet werden. Und da sich auch in den Fibeln für den Lese- und Schreibunterricht für die ganz Kleinen schon rassistische, kriegsverherrlichende und menschenverachtende Texte fanden, durften diese nicht mehr verwendet werden.

Hier einige Beispielseiten aus der Eigenfibel:

Als Umschlag wurde Packpapier, das sonst für Pakete genommen wurde, benutzt.
Der vom Lehrer vorgegebene Text ist mit Rotstift geschrieben. Die Schülerinnen und Schüler schrieben mit Bleistift. Tinte war knappes Gut.

Schreibübungen

Seitenzahlen in Rot

Auch für den Musikunterricht findet sich etwas.

Scans: OSM

Früher hatten Schulkinder oftmals keine Schultaschen oder Ranzen oder Rucksäcke, sondern hölzerne Kästen, eckig und mit Schiebedeckel und Verschluss. Orthopädische Gesichtspunkte spielten keine Rolle, denn Holz war einfach verfügbar, und Leder war in der Herstellung aufwendig und sehr teuer.
Manche Kästen hatten einen hölzernen Tragegriff, andere einen aus Leder – wie bei unserem Ausstellungsstück, nur dass der Lederriemen leider gerissen und verloren ist.

Das Original befindet sich im Osnabrücker Schulmuseum – schauen Sie’s sich an.

Hier hat jemand „was auf dem Kasten“.

Fotos: OSM

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Schulbänke in den Werkstätten der ortsansässigen Schreiner geschaffen.

Die älteste Schulbank, die industriell hergestellt wurde, ist die sogenannte Rettig-Bank. Sie wurde 1893 von dem Architekten, Konstrukteur und Unternehmer Wilhelm Rettig entwickelt. Die Lizenz für die Produktion erhielt das Unternehmen Müller & Co. in Berlin-Charlottenburg, dessen Eigentümer P. Johannes Müller und Wilhelm Rettig waren.

Das Unternehmen ging 1898 in die Vereinigten Schulmöbelfabriken über, die bis heute in Tauberbischofsheim produzieren. VS hat bis heute viele Osnabrücker Schulen mit Mobiliar ausgestattet. Anlässlich ihres 100-Jahr-Jubiläums im Jahr 1998 hat VS die Entwicklung von Schulbänken und -möbeln in einem Museum dokumentiert.

Die beiden ältesten Bänke, die sich im historischen Klassenzimmer des Osnabrücker Schulmuseums befinden, sind Rettig-Bänke. Sie stammen die aus der Zeit der Jahrhundertwende des 19. /20. Jahrhunderts.

Schulbänke (Foto: H. Bruns/OSM)

Was ist eine Laterna Magica? Als diese Frage während einer Führung einer Klasse 3 der Grundschule Hollagegestellt wurde, brachte eine Schülerin die Sache sofort auf den Punkt:

„Ein historischer Beamer!“

Die Laterna Magica („Magische Lampe“ / „Zauberlampe“) ist eine Vorrichtung mit einer Lichtquelle innen und einer Öffnung, durch die das Licht nach außen fallen kann. Mittels eines Systems von Linsen und einer Art Schlitten, wie früher bei Diaprojektoren üblich, können auf durchsichtigem Material aufgebrachte Bilder, Texte und mehr an eine Leinwand (oder hilfsweise eine andere glatte, weiße Fläche) projiziert werden.

Fotos: Osnabrücker Schulmuseum

Straßengebote (1925)

Noch vor dem Aufkommen des motorisierten Massenverkehrs mussten in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts die Kinder allmählich an Verkehrsregeln gewöhnt werden, jedenfalls in der Stadt (in den meisten Dörfern konnten die Kinder noch weitgehend unbehelligt auf der Straße spielen, weil kaum ein Auto kam).

Bitte beachten Sie den hohen Anteil an Pferdefuhrwerken im Straßenverkehr!

Diese Karte stellt die wichtigsten Verkehrsregeln in der damals üblichen Sütterlin-Schrift in Reimen vor (Transkript unten).

Transkript:

Wellachs Verkehrs-Lehrtafel No. 1:

Straßengebote

  1. Nur     rechts gehen, rechts fahren
    kann Mensch und Tier vor Unfall bewahren.
  2. Nur kurz die Fahrbahn überschreit‘,
    bringt jedem größte Verkehrssicherheit.
  3. Nur    links überholen, rechts ausweichen
    wird allem Verkehr zum Vorteil gereichen.
  4. Nur     wenn Kinder die Straße meiden,
    beim Spiel sie keinen Schaden leiden.
  5. Nur nach rechts in kurzem – links in weitem Bogen fahren
    wird Strafe dir und Unglück stets ersparen.
  6. Nur mit Beleuchtung bei Dunkelheit fahren
    wird manchen Verkehrsunfall ersparen.

Pestalozzi Fröbelverlag Leipzig (1925)

Jetzt mal etwas für die Augen: Als noch nicht aus den schier unendlichen Weiten des Internet fast jedes beliebige Bild auf den Beamer geholt weren konnte, mussten die Schulen und die Lehrkräfte sich mit Wandkarten und -bildern behelfen, auf denen der Unterrichtsstoff veranschaulicht werden konnte.
Hier sehen Sie eine Sammlung solcher Bilder für den Biologieunterricht, Themen: „Gefiederte Freunde“, „Alle Vöglein sind schon da“, „Fressen u. Gefressenwerden“, „Zimmermann des Waldes: Der Specht“.

Zusammen mit den Schulbüchern waren die Schulwandbilder im 19. und 20. Jahrhundert lange die einflussreichsten Medien im Unterricht. Die schulischen Bilder entwickelten sich aus Buchillustrationen und Handbildern und waren zunächst weitgehend kleinformatig.

Erst durch die Erfindung und Verbreitung der Lithographie wurde es möglich, größere Bilder für den Unterricht zu erschwinglichen Preisen zu erstellen. Hunderte von Anschauungsbildern wurden produziert und  so erweiterte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts das Lehrmittelangebot. Die Blütezeit des Schulwandbildes lag im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts und endete in den 60er Jahren.

Die im Schulmuseum präsentierten Schulwandbilder datieren vornehmlich aus dem 20. Jahrhundert.

Das breite Spektrum der im Museum vorhandenen Bilder verweist auf die verschiedenen Unterrichtsfächer, in denen die Bilder eingesetzt werden. Besonders interessant und aufschlussreich ist die Tatsache, dass die Mehrzahl der Bilder dem Fach Religion zuzuordnen ist, was die Bedeutung des Faches insbesondere in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zeigt.

Für die Biologie waren es die Tier- und Pflanzendarstellungen. Im ersten Anschauungsunterricht präsentierte man vor allem Jahreszeitenbilder sowie Märchen und Fabeln. Im Erdkundeunterricht wurden landschaftliche Besonderheiten veranschaulicht, und der Deutschunterricht nutzte Bilder vor allem als Sprech- und Schreibanlass.

Durch die Zusammenstellung von Bildern zu einer Thematik aus unterschiedlichen Zeiten lassen sich besonders gut gestalterische Veränderungen nachvollziehen und zugleich Gemeinsamkeiten entdecken.

Ältere Besucher werden sich in ihre eigene Schulzeit zurückversetzt fühlen, die jüngeren werden staunen, wie einprägsam man die verschiedensten Themen ohne Elektronik auf farbenprächtigen Wandbildern nachvollziehen konnte.

Gefiederte Freunde

Gefiederte Freunde

Gefiederte Freunde
In einer mittelalterlichen Stadt

In einer mittelalterlichen Stadt

In einer mittelalterlichen Stadt
Im Wechsel der Jahreszeiten: Frühling

Im Wechsel der Jahreszeiten: Frühling

Im Wechsel der Jahreszeiten: Frühling
Die Sieben Schwaben

Die Sieben Schwaben

Die Sieben Schwaben
Szenen aus der Geschichte
Zimmermann des Waldes: Der Specht

Zimmermann des Waldes: Der Specht

Zimmermann des Waldes: Der Specht

 

Fotos: OSM

Rechenschieber

Wir verweisen an dieser Stelle auf den Eintrag „Rechenschieber“ auf dem Internetauftritt von „Spektrum der Wissenschaft“ (bitte hier klicken oder in das Bild unten).

Foto: OSM

Die Schülermütze war von den 1870er Jahren bis in die 1930er Jahre eine Kopfbedeckung fürSchüler und teilweise auch für Schülerinnen weiterführender Schulen wie Gymnasien, Oberrealschulen und Realschulen sowie von Mädchenpensionaten. Die Mützen sollten Schüler nach Klassenstufen und Schulen differenzieren, wobei es starke regionale und lokaleUnterschiede gab.

Die Mützenfarbe war in der Regel von der Klassenstufe abhängig. Mit jeder Versetzung bekam der Schüler eine andere Mützenfarbe. Es gab allerdings auch die Regelung, dass die Mütze einer Oberklasse (Obersekunda, Oberprima) sich nur durch eine silberne Litze von der Mütze der entsprechenden Unterklasse (Untersekunda, Unterprima) unterschied.

Die Schulen wurden durch den um dem Kopf laufenden Farbstreifen unterschieden. Sokonnte ein Gymnasium seine Schüler z.B. durch einen Streifen in den Burschenschaftsfarben Schwarz-Rot-Gold kenntlich machen.

Die Frage, ob auch Mädchen Schülermützen tragen sollten, war äußerst umstritten. lm Jahr 1912 stellten die Schülerinnen der Höheren Töchterschule Bayreuth den Antrag, ebenfalls Schülermützen tragen zu dürfen.

Erst als der Kaiser und seine Gemahlin bei einem Besuch eines Mädchengymnasiums die dortigen Mützen lobten, verstummte die Kritik.

Die Schülermützen wurden zu Beginn eines neuen Schuljahres beim ortsansässigen Hutmacher gekauft.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurden die Schülermützen als ,,Ausgeburt des Klassendünkels“ gebrandmarkt und bald abgeschafft.

Schülermützen  (Foto: H. Bruns/OSM)

Die Mütze im Bild gehörte Hermann Gosling, der 1914 sein Abitur an dem “Königlichen Reformrealgymnasium mit Realschule”, Lotter Str. 6, Osnabrück (heute Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium) und seine Tochter, Frau W. Schlichte, hat sie der Schule geschenkt. Sie ist nun im Bestand des Osnabrücker Schulmuseums.

Die Mütze weist den Besitzer als Oberprimaner aus, also als Angehörigen des Abiturjahrgangs. Wenn Schüler unangenehm auffielen, also z.B. abends in der Stadt oder in der Kneipe gesehen wurden, so konnte das zu Problemen mit dem Herrn Direktor führen, wie es in der  Schulordnung von 1867 festgelegt war.

Kaum zum Reichskanzler ernannt, spricht Hitler schon am 3. Februar 1933 vor den Spitzen des deutschen Militärs und legt seine Pläne unvorhohlen dar: Krieg zur Gewinnung von „Lebensraum im Osten“, wie in „Mein Kampf“ geschrieben. Folgerichtig wird 1933 ein gewaltiges Aufrüstungsprogramm aufgelegt.
1935 wird unter offenem Bruch des Vertrags von Versailles die Allgemeine Wehrpflicht  wieder eingeführt, und sehr schnell entsteht eine große Luftwaffe (obwohl auch dies durch den Versailler Vertrag untersagt war).
Um nun das erforderliche Personal heranzuziehen, wird im Physikunterricht besonders die „Flugphysik“ gefördert.

In den Beständen des Osnabrücker Schulmuseums finden sich ein Modell eines Windkanals und zahlreiche Bücher aus den Jahren 1935 – 1941, die zeigen, wie im Sinne dieser Vorgaben unterrichtet wurde:

Im Windkanal können die aerodynamischen Eigenschaften verschiedener Gegenstände in Versuchen sichtbar gemacht werden. (Vor dem Modell liegen einige verschieden geformte Gegenstnde.)

Im Vordergrund einige der Lehrbücher und Unterrichtsmaterialien.

Fotos: OSM

Lehrer hatten Schultaschen mit kurzem Griff, während Lehrerinnen, die bis 1951 unverheiratet zu sein hatten, Schultaschen mit einem Schulterriemen vorbehalten waren.

Schultasche mit Schulterriemen für „Fräulein“ Lehrerin (oben und unten)

Schultasche eines Lehrers

Fotos: OSM

Der Lüstringer Lehrer Hagebusch hat im Jahre 1905 die Wandkarte des Landkreises Osnabrück gezeichnet, die jetzt im historischen Klassenzimmer hängt.
Haste, Nahne, Voxtrup, Lüstringen, Gaste, Schinkel, Gretesch … alle diese sind eigenständige Gemeinden.
Zwischen diesen Dörfern und dem Stadtgebiet ist kein bebautes Gebiet, sondern Acker oder Wald.
Kommen Sie gern und sehen sich die Karte im Original an.

Foto: OSM

Hier sehen Sie einen Filmprojektor der Marke Siemens (ja, das haben die auch mal gemacht!).

Wer damit arbeiten wollte, benötigte einen Filmvorführschein, der nach einer Fortbildung von der Bildstelle ausgestellt wurde.
Ehe die Vorführung im Unterricht – in den 60er und 70er Jahren noch ein Großereignis! – beginnen konnte, musste zuerst der Bügel oben ausgeklappt werden. Dann wurde der Film, der als perforierter Kunststoffstreifen auf eine Metallspule gewickelt war und in einer „Filmdose“ ausgeliefert wurde, eingelegt. Wer dabei nicht aufpasste, lief Gefahr, dass die Zahnräder die Perforation beschädigten. Anschließend musste der Filmstreifen auf der Leerspule befestigt werden.

Wer Glück hatte, konnte jetzt starten – wackelndes und unruhiges Bild hin und schlechter Ton her. „Bandsalat“ lag als stete Drohung über dem ganzen Vorhaben, denn dann ging gar nichts mehr, sehr zur Enttäuschung der Klasse.
Denn die Filme, die es meist nur in begrenzter Kopienzahl gab, musste sehr kurzfristig zurückgegeben werden. Und ob der Projektor in der nächsten Stunde verfügbar war?

Gerne vergaßen Lehrkräfte, zurückzuspulen … Unachtsamkeit gab’s also schon vor dem digitalen Zeitalter.

Those were the days.

Fotos: H. Bruns / OSM

Ungezählte Kinder haben auf einer solchen Tafel Schreiben gelernt. Die Tafel war in einem Holzrahmen fixiter; die eine Seite war liniert, die andere meist kariert fürs Rechnen. Geschrieben wurde mit einem Griffel, und das Geschriebene konnte mit einem Schwamm rasch abgewischt werden. Damit der Ranzen nicht durch den Schwamm nass wurde, hing der an einem Bändchen außen am Schulranzen. Zwar war ist Schiefer sehr brüchig, was besondere Vorischt erfordert und gutes Polstern der Tafel im Schulranzen. Aber iin Zeiten, in denen Papier sehr teuer oder einfach nicht zu beschaffen war, waren die Vorteilie solchen Schreibgeräts nicht von der Hand zu weisen.

Bis in die 1970er Jahre war diese Art der Schreibtafel in manchen Gegenden in Gebrauch.

Schiefertafeln aus unserer Sammlung

Linierte Seite einer Schreibtafel aus Schiefer

Fotos: OSM

Matrizendrucker 

 

Was für eine Arbeitserleichterung! Wer eine Schreibmaschine besaß, konnte nun die Arbeitsblätter und Klassenarbeitsaufgaben auf eine Matrize tippen und diese dann auf dem Matrizendrucker so lange „abnudeln“, bis sie unleserlich wurde. Dann musste neu getippt werden. Aber das ersparte es den Lehrkräften, lange Texte zu diktieren oder Mathematikaufgaben an die Tafel zu schreiben oder die auch zu diktieren.

Jedes einzelne Blatt musste mit Hilfe einer Kurbel an die Walze gedrückt werden, an der die Rückseite der Matrize anlag, die Schrift spiegelverkehrt, denn die Typen der Schreibmaschine wurden auf ein farbiges Blatt gedrückt, das aber die Farbe auf die Rückseite des Matrizenblattes abgab.

Das Ausdrucken („Abnudeln“) übernahm oft der Hausmeister vor der 1. Stunde.

Die ältere Form war die Wachsmatrize, die in Schwarz druckte; Mitte der 60er Jahre kam die Spirit-Carbon-Matrize auf, die violette Schrift ausgab.

Am Rande bemerkt: Weil als Lösungsmittel Spiritus (Ethanol, also Alkohol) verwendet werden musste, fiel auf manche Lehrkraft der Verdacht, sie könne angetrunken sein…

Fotos: OSM

Schreibmaschinen – für die Jüngeren: Die Schreibmaschine ist eine Kombination aus Tastatur und Drucker, nur dass kein Computer / Tablet / Smartphone usw. dazwischen nötig ist, denn die Tastenanschläge werden durch ein Farbband aufs Papier gedrückt. Die Anordnung der Tasten ist ungefähr die gleiche wie auf den heutigen Tastaturen, also „qwertz“. Und weil manche Buchstaben häufiger als andere „getippt“ werden, so erscheinen diese auch mehr zur Mitte hin, während seltener benötigte buchstäblich ein Randdasein fristen.

Schreibmaschinen - wer jünger ist als 30, kennt sie kaum noch.

Schreibmaschinen – wer jünger ist als 30, kennt sie kaum noch.

Ein Dia-Projektor (für die Jüngeren: so etwas wie ein Beamer, nur dass dieses Gerät lediglich einzelne Bilder zeigt, die zudem auch noch einzeln eingesteckt und hin und her geschoben werden müssen).

Die englische Vokabel für „Dia“ ist „slide“, und so heißt es auf manchen Internetauftritten noch „slideshow“ …

Fotos: OSM