Am 17.08.1994 richtete das Schulaufsichtsamt Osnabrück ein Schreiben an die Stadt Osnabrück, in dem der Verfasser, der damalige Vorsitzende des Vereins – im Auftrage des Amtes erstmalig die Notwendigkeit zur Errichtung eines „Osnabrücker Schulmuseums“ begründete und zugleich die nächsten Schritte seines Konzeptes skizzierte.
Die Stadt sah die Anregung positiv. Sie bat jedoch um Verständnis, sich bei den „derzeitigen Gegebenheiten finanziell an einem solchen Projekt nicht beteiligen“ zu können. Sie sei aber gerne bereit, „bei der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten zur Unterbringung des Schulgutes behilflich zu sein“.
Neue Perspektive
Nach Auffassung eines kleinen Kreises von Interessierten aus Schule und Verwaltung duldete die Errichtung eines Schulmuseums für die Region Osnabrück keinen längeren Aufschub. So entschieden sich schließlich neun von ihnen, das Vorhaben im Rahmen eines in großen Teilen eigenverantwortlich handelnden Vereins mit Registereintrag und Anerkennung des zuständigen Finanzamtes weiter voranzutreiben.
Osnabrücker Schulmuseum e.V.
Die beschlossene Satzung aus der Gründungsversammlung vom 21.03.1997 erreichte ihre endgültige Fassung mit Datum vom 02.09.1997. Sie bildete die Grundlage für den Eintrag ins Vereinsregister am 18.09.1997.
Erneuter Antrag auf Errichtung
Nach dem Schulaufsichtsamt 1994 regte der Verein am 24.04.2003 die Errichtung eines Osnabrücker Schulmuseums bei der Stadt Osnabrück an und verwies dabei auf umfangreiche Vorleistungen.
Seit Gründung trägt die engagierte Vereinsarbeit in Verbindung mit zahlreichen Einzelspenden und der Unterstützung vieler Sponsoren dazu bei, die von der Stadt dem Verein zur Nutzung überlassenen Magazine von insgesamt mehr als 600 m² Bodenfläche mit schulgeschichtlichem Sammelgut zu füllen. Alle Förderer – und dazu noch viele Bürger der Stadt – gehen ganz natürlich davon aus, dass sich die erheblichen Investitionen auch rechnen müssen. Man erwartet, dass Exponate ihren Weg aus den Magazinen wieder ins Licht der Öffentlichkeit finden, dass historischer Unterricht in entsprechend ausgestatteten Räumen zu sehen und dass ein fester Ausstellungsort mit verlässlichen Öffnungszeiten auch dem Bedürfnis von Tourismus und Marketing entgegenkommt.
Der Verein will diesem Bedürfnis aus eigenem Antrieb entsprechen. Er hat bereits durch Veröffentlichung, Ausstellung und Informationsangebote gezeigt, wie Programminhalte mit eigenen Mitteln umzusetzen sind.
Doch ist ihm auch klar, dass der verständliche Wunsch der Bürger nach einer dauerhaften Präsenz eines Schulmuseums mit konstanten Öffnungszeiten ohne geeignete Räume, ohne den geringsten Zugang von Personal und ohne bescheidenste Bereitstellung von Fördermitteln nicht effektiv zu erfüllen ist.
Das Ergebnis und seine Folgen
In einer Aussprache am 02.06.2003 musste die Stadt den Vereinsantrag wegen fehlender Räume und fehlender Finanzkapazitäten ablehnen. Sie sah auch für einen überschaubar nächsten Zeitraum keine Anzeichen für eine Änderung ihrer Haltung. Im Einzelfall sei sie aber wie bisher zur Unterstützung der Vereinsarbeit bereit. Der Verein Osnabrücker Schulmuseum e.V. nahm die nicht unerwartete Entscheidung mit Bedauern zur Kenntnis. Der Verein weiß um die besonderen Gegebenheiten der Stadt. Er ist sich auch der bisher geleisteten Unterstützung voll bewusst und hat auch nach dem Gespräch die berechtigte Hoffnung, dass städtische Hilfe auch unterhalb der förmlichen Museumserrichtung zum Nutzen von Verein und Stadt zu erwarten ist. Jüngster Beleg dafür ist die Einräumung eines Nutzungsrechtes für das Magazin Haste, das der Verein ab 01.11.2003 wahrnimmt. Er bittet jedoch um Verständnis, wenn er seinem gut begründetes Satzungsziel weiterhin hohe Priorität einräumen will und frei im Sinne des römischen Politikers Cato immer wieder ausrufen wird:
„Im Übrigen meine ich, dass die Errichtung eines Osnabrücker Schulmuseums keinen Aufschub duldet!“
Angeblich hat der römische Politiker Cato (234-149 v.Chr.) alle seine Senatsreden mit dem Satz abgeschlossen: „Ceterum censeo (carthaginem delendam esse)“ – „Im Übrigen meine ich, (dass Karthago zerstört werden muss)“. Die Formel “ m Übrigen meine ich, (…)“ wird heute mit einiges Variationen im Sinne einer immer wiederkehrenden Forderungen gebraucht.