Zusammen mit den Schulbüchern waren die Schulwandbilder im 19. und 20. Jahrhundert lange die einflussreichsten Medien im Unterricht. Die schulischen Bilder entwickelten sich aus Buchillustrationen und Handbildern und waren zunächst weitgehend kleinformatig.
Erst durch die Erfindung und Verbreitung der Lithographie wurde es möglich, größere Bilder für den Unterricht zu erschwinglichen Preisen zu erstellen. Hunderte von Anschauungsbildern wurden produziert und so erweiterte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts das Lehrmittelangebot. Die Blütezeit des Schulwandbildes lag im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts und endete in den 60er Jahren.
Die im Schulmuseum präsentierten Schulwandbilder datieren vornehmlich aus dem 20. Jahrhundert.
Das breite Spektrum der im Museum vorhandenen Bilder verweist auf die verschiedenen Unterrichtsfächer, in denen die Bilder eingesetzt werden. Besonders interessant und aufschlussreich ist die Tatsache, dass die Mehrzahl der Bilder dem Fach Religion zuzuordnen ist, was die Bedeutung des Faches insbesondere in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zeigt.
Für die Biologie waren es die Tier- und Pflanzendarstellungen. Im ersten Anschauungsunterricht präsentierte man vor allem Jahreszeitenbilder sowie Märchen und Fabeln. Im Erdkundeunterricht wurden landschaftliche Besonderheiten veranschaulicht, und der Deutschunterricht nutzte Bilder vor allem als Sprech- und Schreibanlass.
Durch die Zusammenstellung von Bildern zu einer Thematik aus unterschiedlichen Zeiten lassen sich besonders gut gestalterische Veränderungen nachvollziehen und zugleich Gemeinsamkeiten entdecken.
Ältere Besucher werden sich in ihre eigene Schulzeit zurückversetzt fühlen, die jüngeren werden staunen, wie einprägsam man die verschiedensten Themen ohne Elektronik auf farbenprächtigen Wandbildern nachvollziehen konnte.